Geschichte
Vom Strohner Wartgesberg aus hat man eine perfekte Aussicht – das dachten auch die Römer und errichteten dort Wachtürme. Die nächste Spur stammt aus dem Jahr 670 n. Chr. Der heilige Willibrord und seine Klosterbrüder missionierten die Eifel und übergaben das Strohner Land dem Frankenkönig Pippin d. Kleinen. Der wiederum schenkte es der Abtei Echternach, die der Heilige Willibrord gegründet hatte – so schließt sich der Kreis. Strohn wechselte noch häufiger den Besitzer. Im Jahre 1193 besaß das Kloster Springiersbach große Wald- und Ackerflächen in „Struna“. Das wissen wir, weil Kaiser Heinrich VI. dies in einer Urkunde bestätigte. Gut hundert Jahre danach gehörte „Stroin“ dem späteren deutschen Kaiser Heinrich VII., damals Graf von Luxemburg.
1760 brannte Strohn fast vollständig ab. Der Kirchturm trotzte den Flammen. Die Glocke, die dort heute noch läutet, trägt die Jahreszahl 1483 und die Inschrift: „Maria heißen ich, alle Weder verdriffen ich (= alle Wetter vertreib ich) Claus von Enen gos mich.“ Später wurde Strohn vorübergehend französisch, dann preußisch. Heute ist Strohn ein eigenständiger Ort, der im Schnittpunkt der Mittelzentren Daun, Cochem und Wittlich liegt und von der guten Infrastruktur profitiert – Strohn wächst und wächst.
Wappen
Ein Löwenkopf, ein Mühlstein mit goldenen Ähren, eine rote Waage – das Wappen verrät eine Menge über Strohn. Die Äbte des Klosters Springiersbach, dem im Mittelalter Ländereien in Strohn gehörten, führten einen Löwen in ihrem Wappen. So fand das herrschaftliche Tier von Springiersbach zunächst seinen Weg ins Wappen des hiesigen Hofguts Sprink und schließlich in das von Strohn. Mühlstein und Ähren symbolisieren die Strohner Mühlen und die Landwirtschaft. Noch heute ist eine der Mühlen in Betrieb und die Landwirtschaft ein wichtiger Erwerbszweig für Strohn.
Die Waage steht dafür, dass Strohn Gerichtsort war. Hier fanden offizielle Prozesse statt. Die Waage soll das sogenannte "Strohner Hochgericht" symbolisieren. Zum "Strohner Gericht" gehörte neben Strohn auch Mückeln und Oberscheidweiler sowie die Höfe: Sprink und Trautzberg. Die Wappenfarben Rot und Weiß sind die des Kurfürstentums Trier, zu dem Strohn jahrhundertelang gehörte. Das frische Grün symbolisiert die Natur (z.B. die Strohner Schweiz), die stets aufs Neue Besucher begeistert.
Ortsteile
Im Mittelalter gehörten dem Kloster Springiersbach einige Wälder und Felder im Strohner Land. Die dazugehörigen Hofgebäude befanden sich in Sprink. Daraus erwuchs ein Weiler, also eine kleinere Siedlung. Diese Entwicklung ist charakteristisch für die Entwicklung von Strohn. Wo Landwirtschaft aufkam, entstanden Bauernhöfe, neben Sprink noch Altheck, Buchholz, Dornheck, Herrenbüsch und Tannenhof. Gemeinsam mit dem Ortsteil Trautzberg bilden sie das heutige Strohn.